Das linke Dings mit Frings

Man kann über alles reden, auch über die Zukunft von Torsten Frings in der Nationalmannschaft. Abgesehen von Ballack (und Mertesacker und Klose?) hat niemand eine Stammplatzgarantie. Aber einen so erfahrenen Spieler zu demontieren und frühzeitig abzuservieren ist unverständlich und auch unfair.

Heute findet sich im kicker der Notendurchschnitt von Frings in den verschiedenen Wettbewerben der letzten Spielzeit: Nationalmannschaft 5,50, DFB-Pokal 2,63. Hat das eventuell mit der Wertschätzung des Trainers zu tun? Rolfes hatte in der gesamten Saison die besseren Werte, spielte im Verein aber nicht international, verlor das DFB-Pokalfinale gegen Bremen mit 1-0 und den persönlichen Vergleich mit Frings (Note 4 – Note 2,5).

Ich denke immer noch, mit Frings wäre das Halbfinale gegen Italien 2006 anders gelaufen. Ich sage nicht, Deutschland hätte gewonnen, aber Frings ist einer, den man für große Spiele braucht. Das vermurkste EM-Finale geht auch auf seine Kappe, aber das hat er ja offen zugegeben.

Khedira und Hitzlsperger müssen erst zeigen, dass sie ihre Form auch in der CL abliefern, sollten sie sich qualifizieren. Ballack ist verletzungsanfällig und auf Sicht kein Stammspieler bei Chelsea, Jones wurde von Löw schon erfolgreich wegegeekelt. Dass Ernst noch einmal eine Chance bekommt, glaubt keiner, ich auch nicht. Westermann wird wahrscheinlich in der Abwehr gebraucht. Das vermeintliche Überangebot an defensiven Mittelfeldspielern ist also gar keines.

Mir würde folgende Konstellation gefallen: Deutschland verliert in Moskau ohne Frings, dann beruft ihn Löw für die Relegation und Frings sagt nein. In der Defensive gut verschoben, aber trotzdem dumm gelaufen.