Liverpool ist pleite, goddammit.

Wenigstens hat es John Lennon nicht mehr miterlebt. Obwohl, die Chinesen hätten ihm wahrscheinlich gefallen. Carrying pictures of Chairman Mao to the match, warum nicht. You’rr nevel wark arone. In Rivelpoor gibt es die glößte chinesische Gemeinde in ganz Eulopa.

Und in Deutschland wollen sie 50+1 einführen. Der Manchester-Kapitalismus war schon kein Ruhmesblatt, aber der Liverpool-Kapitalismus ist keinen Deut besser. Tragödie und Farce, jaja.  Erst wird British Rail privatisiert und es gibt eine nie gekannte Kette von Unfällen, dann soll die Bahn verstaatlicht werden und prompt geht die Berliner S-Bahn vor die Hunde. Und weil die Briten wissen, wie es geht, folgen wir ihrem Beispiel und ruinieren als nächstes die Bundesliga.

Ich hoffe, dass Mainz mit seinem Etat des Platzwarts von Real Madrid gleich mal die Champions League gewinnt, damit dieses Geschwafel von der Wettbewerbsfähigkeit dank Investoren endlich ein Ende hat. Besser wäre ein Gesetz, das es reichen Leuten aus Ländern, in denen Fußball Randsportart ist, verbietet, von einem Verein mehr als nur eine Dauerkarte zu erwerben. Na gut, zwei Würstchen kriegen sie meinetwegen auch noch. Eins in der Hinrunde, eins in der Rückrunde, aber ohne Senf. Und einen Schal erst, wenn sie mindestens zehn Spiele gesehen haben. Und alle Spieler kennen, bis zum letzten A-Jugendlichen auf der Bank. Und nicht mehr fragen, ob das jetzt Hand ist, wenn es Einwurf gibt.

Das bißchen Haushalt macht sich von allein…

„Die Organisation ist perfekt. Man muss sich keine Sorgen machen, weil schon für alles gesorgt ist.“

So beschreibt Sami Khedira die neue Dimension seines Berufs bei Real Madrid. Und in der Tat, in der Bundesliga haben die Spieler ganz andere Sorgen. Dass sie in Freiburg zu Beginn jeder Trainingseinheit erst einmal alle eine Stunde auf dem Trimmrad strampeln müssen, damit die Flutlichtmasten genug Saft am Wochenende haben, kann in einer Stadt, die von Müslis und Studenten regiert wird, nicht verwundern. Aber wer kennt schon die grimmigen Details vieler anderer Bundesligisten. In Dortmund springt Weidenfeller regelmäßig als Busfahrer ein, wenn der Etatmäßige mal wieder verschlafen hat. Auf Schalke muss Farfan die Linien ziehen, was nicht so einfach ist, wenn der Platzwart wieder Kreide gefressen hat. In Köln mäht Podolski gemeinsam mit Geißbock Hennes den Rasen. In München wird im Schichtdienst die empfindliche Außenhaut der Arena geschrubbt und beim HSV müssen die Spieler nach dem Essen sogar ihr Geschirr selbst zurücktragen. Damit hat Khedira jetzt nichts mehr am Hut. Nur die Autogramme schreibt er noch selbst..äh…denk ich jetzt mal.