Dreimal werden wir noch wach

Tja, nu isser wieder weg: Gertjan, der Graue. Und ein Erdling, einer von den vielen Prinzen in Mittelerde soll’s nun richten. Im Moment wäre mir Mittelfelderde sogar noch lieber, entspannt auf Platz 12 dem krönenden Abschluß auf Schalke entgegensehen. Aber nein, es gibt eine Zittersaison mit allen Schikanen. Längst vergessene Kulturtechniken kommen zur Anwendung, zum Beispiel die Frage: Wer muss jetzt auf anderem Platz ein Tor schießen, damit Nürnberg einen Platz nach oben rutscht. Oder die Rechnerei: Wenn Hannover 8-0 gegen Stuttgart gewinnt und Nürnberg 9-0 in Mainz, dann hat der Club doch noch das bessere Torverhältnis.

Ob’s am Trainer lag, ich bin mir nicht sicher. Die Bewertungsmodi kippen schnell. Am Anfang strahlte Verbeek Ruhe aus, am Ende soll er indifferent und lethargisch gewirkt haben. Der Gegenentwurf zu Verbeek in Mentalität und Frisur ist Lieberknecht in Braunschweig, der immer so wirkt, als würde er in der Umkleidekabine übernachten und im Frühtau die Regenwürmer im Rasen persönlich begrüßen. Trotzdem ist sein Verein nur Letzter.

Vorgestern konnte man sehen, dass Formkrisen von Schlüsselspielern sich auf keinem Niveau völlig kompensieren lassen. Wenn Ribéry nicht in Form ist, fehlen Bayern 10 Prozent. Wenn Chandler, Nilsson, Ginczek, Hasebe, Gebhardt ausfallen, wird aus dem Club nach gutem Rückrundenauftakt wieder ein Abstiegskandidat. Es wäre ein Jammer, wenn diese spielstarke Mannschaft auseinanderfallen würde.

Prinzen wird jetzt auch keine Wunderdinge vollbringen können, aber fünf Punkte sollten machbar sein. Denn eigentlich ist der HSV diesmal sowas von fällig. Finanziell rumgeaast wie blöde, eine vogelwilde Personalpolitik, rudelweise Profilneurotiker, die „mitreden“ wollen, und dazu immer noch naseweis vom internationalen Geschäft reden.

Dreimal werden wir noch wach, dann steht hoffentlich die Relegation ins Haus. Vielleicht ja gegen Fürth.

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