Verdient, wenn auch irregulär

Verdient, wenn auch irregulär. So bezeichnet der kicker das 1-1 der Bremer gegen Nürnberg in seinem Spielbericht. Das trifft es ziemlich genau. Die Schiedsrichter dürfen trotzdem gerne genau hinsehen. Krasse Fehlentscheidungen haben den Club in den letzten beiden Auswärtsspielen mindestens vier Punkte gekostet. Er ist aber nicht deswegen noch in Tuchfühlung mit dem Relegationsplatz, sondern aus eigenem Unvermögen. Das 0-0 gegen Augsburg und das 0-2 gegen Stuttgart, beide zuhause, bedeuteten mindestens drei leichtfertig vergeudete Punkte, alle anderen Ergebnisse spiegeln den Leistungs- bzw. Entwicklungsstand in der Hinrunde recht gut wieder. Zwanzig Punkte sind eine Punktlandung im Rahmen der Möglichkeiten.

Gegen die bärenstarken Frankfurter und die heimstarken Hannoveraner durfte man verlieren, gegen letztere vielleicht nicht grad 1-4, aber sei’s drum. Freiburg und vor allem Mainz sind im Moment noch einen Schritt weiter als der Club, wobei der Auftritt in Freiburg neben dem Pokalaus in Havelse der lahmarschigste Auftritt von allen war. Siege gegen den HSV, Gladbach, Wolfsburg, Düsseldorf und Hoffenheim zeigen, dass der Club sowohl potenzielle Abstiegskonkurrenten als auch Vereine mit ganz anderen finanziellen Möglichkeiten sportlich in Schach halten kann. Am Limit spielten die Nürnberger gegen Dortmund und Bayern und konnten dabei spielerisch und taktisch mithalten. Mit den beiden 1-1 ist der Club der einzige Verein, der gegen die beiden Großen in der Hinrunde punkten konnte. Gladbach holte einen Punkt in München und verlor 0-5 gegen den BVB, Leverkusen gewann gegen Bayern und verlor 0-3 in Lüdenscheid. Alle anderen verloren mindestens einmal.

Leise hoffnungsvoll stimmt, dass der Club in der Rückrunde meist immer ein bißchen stärker ist als in der ersten Saisonhälfte. Viele Spieler zeigen aufsteigende Tendenz: Gebhardt sowieso, aber auch Polter, Feulner, Cohen und Mak sahen gut aus in den letzten Wochen. Die Heimbilanz ist mit 12 Punkten positiv. Dass die Mannschaft die sechstbeste Abwehr hat, liegt nicht zuletzt an Raphael Schäfer, der seine vielleicht beste Hinrunde beim Club gespielt hat. Wegen ihm und weil Pinola richtig fit ist, ist die mannschaftliche Geschlossenheit noch größer als im Vorjahr. Dass es defensiv so gut läuft, hätte ich nach dem Weggang von Wollscheid nicht gedacht. Wenn jetzt auch noch Madlung kommt, wäre das kein Schaden. Und wegen Schieber könnte man ja mal anfragen. Der lernt bestimmt sehr viel in Dortmund, aber seine beste Saison hatte er beim Club.

Vor einem Jahr hatte man in der Noris 18 Punkte und der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrug zwei Punkte. Vor zwei Jahren hatten sie 22 Punkte und sieben Punkte Vorsprung. Diesmal sind es acht Punkte auf Platz 16 und sechs Punkte auf Platz fünf. Mal sehen, was geht.

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