Schalke und Bremen – die Krise als Schanggse

Eigentlich die Krise als Krise. Beiden Vereinen traue ich in der Rückrunde eher eine mäßige Verschlechterung als die große Aufholjagd zu. Bei Bremen ist die innere Mitte verloren gegangen, nicht nur, weil Diego schwächelt. Dass man ihn nicht zu den Olympischen Spielen lassen wollte, ist mir unverständlich. Ist denn den ehemaligen Sportlern Allofs und Schaaf jeglicher Instinkt für die Bedeutung dieses Ereignisses abhanden gekommen? Gut, es steht nicht im Vertrag, ja, Diego verpaßte die Vorbereitung, aber trotz Dopings und Werbeträger für ein undemokratisches Regime – Olympia ist die ganz große Sause. Da sollte man auch als Nichtrheinländer jönne könne. Dass Özil sich so toll entwickelt, macht Diegos Schwäche weniger schlimm, aber wie gut könnte Werder spielen, wenn beide in Topform wären. Selbst ein Sieg gegen einen griechischen Verein wäre theoretisch denkbar.

Özils Weggang ist ein kleiner Baustein in der merkwürdigen Transferpolitik der Schalker. Offenkundig gibt es keinen Spielmacher, der für sie gut genug wäre. Lincoln, Özil, Rakitic werden alle soft weggemobbt. Vielleicht brauchen sie keinen. Die Eurofighter hatten keinen Zehner, sondern ein Kampfschwein. Das spräche für Jones hinter den Spitzen. Wenn sie welche hätten. Ich meine mich zu erinnern, dass Lövenkrands und Kuranyi eine Hinrunde lang ziemlich kongenial zusammenwirkten und frage mich, warum der laufstarke Däne keine Chance mehr bekam. Auch so eine merkwürdige Personalie. Dazu die Ignoranz gegenüber Streit, der hervorragend zu Schalke paßt, das alljährliche Zurückstufen von Asamoah und die ganzen halbgaren Verpflichtungen: Sanchez, Ze Roberto, Großmüller. Die Schalker Tragik heißt Rangnick. Müller hätte ihn gerne behalten, hatte aber dafür nicht genug Standing, als Assauer sein Mütchen an RR kühlen wollte. Da kann man nur Glück auf wünschen. Glück auf Platz neun vermutlich.

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