Es lebe der Ergebnisfußball

Werder Bremen auf dem Weg zu neuen großen Leichtungen. Bremer Ergebnisfußball vom Feinsten. 6:0 in Bochum, 6:1 in Mainz, das sind Ergebnisse, mit denen ich mich gut anfreunden kann. Die Statistiker werden jetzt ein bißchen rumgraben und vermutlich feststellen, dass es zwei Auswärtssige hintereinander mit sechs Toren noch nicht gegeben hat in der Bundesliga. Und Klose ist wieder da, Klöschen rufen ihn manche Bremer Fans liebevoll. War er je weg? Wenn Barca in der Champions League noch ein wenig weiter schwächeln würde, dann könnte es mit Platz 2 sogar noch etwas werden.

Wer will schon George Clooney…

…wenn es Thomas von Heesen gibt? Jetzt mal ganz ernsthaft. Ich finde, der sieht richtig gut aus. Nicht nur für einen Fußballprofi, sondern überhaupt so. Bierhoff ist ein bisserl zu geschleckt, wenn Sie wissen, was ich meine, von Heesen hat diesen “animal magnetism”, eher so wie bei Sean Connery oder auch José Mourinho. Penisneid gibt es auch unter Männern, sagt Woody Allen. Seit José Mourinho die internationale Bühne betreten hat, gibt es in der Bundesliga auch Sakkoneid, Krawattenneid, Frisurennneid unter Männern. Bestimmte Dinge kann man auch mit einem Festgeldkonto nicht bezahlen.

Ob Arminia Bielefeld ein Festgeldkonto hat? Jedenfalls macht von Heesen zusammen und vielleicht auch manchmal gegen Reinhard Saftig einen großartigen Job dort. Seit dem letzten Wiederaufstieg immer hoch gehandelt als Abstiegskandidat, jedesmal mit sehr ahnsehnlichem Fußball klar die Klasse gehalten. Obwohl immer die besten Spieler weggeholt werden – gerade baggern zahlreiche Vereine fleißig an Westermann herum – obwohl das Stadion klein ist und nach einem  Systemspezialisten benannt ist (nein, nicht Niklas-Luhmann-Arena), obwohl Bielefeld nach Wolfsburg vermutlich das ätzendste Langweiler-Image aller Bundesligisten hat. Aber kann eine Mannschaft langweilig sein, in der Jörg Böhme mitspielt? Und Thomas von Heesen Trainer ist?
Norbert Hähnel, der ehemals als “Der wahre Heino” rauschende Erfolge in den achtziger Jahren feierte, betreibt in der Yorckstraße in Berlin, eine Kneipe, die heißt “Enzian”. Das ist logisch, denn eigentlich heißt die Multifunktionale -Gebäudehüllen-Arena ja Alm. Und auf der Alm gibt’s Enzian. Und Hähnel ist Arminia-Fan. Wir finden im “Enzian” nicht nur ein Foto von Heinrich Lübke, sondern auch vom Hermannsdenkmal, der teutsche Recke trägt ein XXXXXXXXL Arminia-Trikot. Außerdem locken internationale Spezialitäten wie thailändische Hühnersuppe und mitteleuropäische Boulette. So sexy wie heute war Arminia noch nie.

Ruhrpott heißt das Ding bestimmt nicht

Als Dortmund und Schalke in den Neunzigern ihre große Zeit hatten, wurde der Europa-Cup kurzerhand in “Ruhrpott” umgetauft. Das wird dem DFB-Pokal diesmal nicht passieren, es sei denn Rot-Weiß Essen wächst über sich selbst hinaus.

Die Schalker Niederlage in Köln war so würdig, dass sogar der CdüK (siehe auch früheren Eintrag) ganz still ist. Schalke hat toll gespielt und in einem packenden Spiel zurecht verloren. Das mit dem 6:0 gegen Frankfurt letztes Jahr zu vergleichen (Der Spiegel mal wieder, seufz), ist ein schlechter Witz. Es spricht für Slomka, dass er sich nicht auf Kuranyis aberkanntes Tor oder Bajramovic herausredet. Genie und Wahnsinn liegen bei dem so nah beisammen wie bei Sergej Barbarez. Jetzt müssen die Schalker bloß die Rote Karte dick in den Kalender schreiben, sonst werden die im nächsten Jahr nach dem 11:0 bei Turn- und Aerobicfreunde Hinterworzeldorf nachträglich disqualifiziert, wenn sie Bajramovic einsetzen. Dortmund ist wirklich nicht gut drauf im Moment. 0:1 zu Hause ist denkbar blöd.

Ansonsten keine Überraschungen, Babelsberg raus, Pokalschreck Pirmasens raus, alle Höherligisten weiter. Sogar Fürth hat tatsächlich mal wieder ein 2:0 verteidigt. Sollte Nürnberg heute gegen Paderborn weiterkommen, könnte es im Dezember im Achtelfinale ein fränkisches Derby geben. Oder vielleicht erst später, nächstes Jahr im Mai. Dann heißt das Ding Boggaal.

Kommentare zu “Ruhrpott heißt das Ding bestimmt nicht” (2)

Michael Gauß
06.11.2006

Danke für die Erwähnung von Rot-Weiss Essen (Rot-Weiß schreiben sich übrigens die Oberhausener….: Ach ja, die Feinheiten im Ruhrpott, oh je!)
Ansonsten ist nicht viel los mit uns zur Zeit, sogar ein Kurz-Trainingslager wird durchgeführt. In Krefeld. Igitt.
Ein besoffener RWE-Auswärtsfahrer hat den – meiner Meinung nach – unschuldigen Torwart Masuch mit Inhalt eines Bierglases übergossen. Hoffentlich wars nicht die andere gelbe Suppe. Passiert nach der letzten Klatsche gegen 60 München.
Das letzte Mal ist das dem legendären Dieter Tartemann (damals Trainer bei RWE) beim Auswärtsspiel “Am Hünting” gegen den 1.FC Bocholt passiert. Kommentar des Begossenen: “Das muss ich mir nicht geben. Das habe ich nicht nötig.” Na, wer denn schon.
Egal: Das Kurz-Trainingslager hilft uns wahrscheinlich dabei, in ca 3 Wochen dem FC Hansa Rostock so richtig den Arsch zu versohlen. Nur der RWE!

MacStrass
17.11.2006

Aber hallo heißt das Ding nach dem 26.5. wieder “Ruhrpott”!!!

Gruß aus Bochum 🙂